Die Hüterinnen der letzten Zähne

Man erzählt sich im Dorf, dass hoch oben, wo die Sonne den Steinbruch küsst, zwei uralte Weiblein wohnen. Ihre Gesichter sind von tausend Fältchen durchzogen, wie Landkarten eines langen Lebens. Jede trägt nur noch einen einzigen Stockzahn im Mund – doch wenn sie lachen, klingt es, als würden Glocken läuten.

Die Leute nennen sie die Hüterinnen der letzten Zähne. Denn ihr Lachen segnet das Dorf: Wer es hört, soll Mut finden, das Alter nicht zu fürchten. Kinder laufen zu ihnen, um Geschichten zu hören, und Erwachsene kehren heim mit einem breiten Grinsen, das stärker ist als jede Prothese.

Ihre Schatztruhe ist gefüllt mit den Zähnen, die sie einst verloren haben – nicht als Makel, sondern als Erinnerungen. Jeder Zahn ist ein Kapitel, jeder Fältchenstrich ein Vers. Und wenn die Nacht hereinbricht, erzählen sie von der Kunst, mit wenig auszukommen und doch alles zu besitzen: Freude, Humor, und die Kraft, das Leben zu kauen bis zum letzten Bissen.

So wurde ihr Bild zur Legende – zwei Alte, die zeigen, dass das wahre Gold nicht im Zahn steckt, sondern im Lachen, das bleibt.

Bildquelle: KI Copilot
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