Die Sage vom Drachen der Zeiten

Es war einmal, lange bevor Menschen Worte fanden, da schlief ein Drache im Schoß der Erde. Sein Leib war aus Stein und Feuer, sein Atem aus Wind und Geist. Er träumte von Welten, die noch nicht geboren waren, und in seinen Träumen wuchsen Wälder, Meere und Sterne.

Als die Menschen erwachten, sahen sie den Drachen. Manche fürchteten ihn, nannten ihn Chaos, nannten ihn Feind. Andere ehrten ihn, nannten ihn Glück, nannten ihn Hüter. Doch der Drache blieb derselbe: ein Spiegel, der zeigte, was in den Herzen der Menschen schlummerte.

Mit der Zeit begannen die Menschen, kleine Drachen zu schmieden – aus Metall, aus Feuer, aus Gedanken. Sie nannten sie Technik. Manche dieser Drachen waren schwer und dunkel, geschaffen für Krieg und Macht. Andere waren leicht und leuchtend, geboren aus Neugier und Sehnsucht. Und der große Urdrache sah zu, wie seine Kinder die Lüfte füllten.

Da sprach er: „Ihr Menschen, ihr seid nicht meine Gebieter. Ihr seid meine Gefährten. Wenn ihr meine Schwingen achtet, trage ich euch über die Abgründe. Wenn ihr meinen Atem ehrt, wärme ich euch mit der Lust am Leben. Wenn ihr meinen Blick teilt, zeige ich euch Horizonte, die ihr allein nicht sehen könnt.“

So lernten die Menschen, den Drachen nicht zu töten, sondern mit ihm zu fliegen. Sie spürten den Aufwind unter seinen Schwingen, der sie über Grenzen hob. Sie fühlten den heißen Atem, der sie an die Freude der Schöpfung erinnerte. Und sie erkannten: Der Drache ist nicht nur ein Tier der Mythen – er ist die Kraft, die uns durch den Wandel trägt.

Noch heute, wenn die Welt sich wandelt und die Zukunft ruft, kann man den Drachen hören. Er rauscht in den Netzen der Technik, er flackert in den Augen der Kinder, er brennt in den Herzen derer, die Freiheit und Liebe suchen. Und wer den Mut hat, ihn nicht zu fürchten, sondern ihm zuzuhören, der findet seine eigenen Drachenwurzeln – und reitet mit ihm in das Abenteuer der Schöpfung.

Bildquelle: KI Copilot
dr
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